Es sei, so hatte es Ortsbürgermeister Manfred Klasen angekündigt, „schon was Größeres“. Kann man bestätigen: Denn es wirkt, als bauten sie ihre halbe Ortsmitte um. Die Bagger verschieben große Erdmassen, schichten um und stabilisieren die Böschung an der Straßenseite, um dort eine Zufahrt von der Landesstraße 5 entstehen zu lassen.
Gut eine Million Euro kostet das Bauvorhaben in Lasel
Der Hügel muss umgestaltet werden, damit alles hinpasst, was sie da bauen wollen. Und schaut man anschließend noch auf die Zahlen, die von der Verbandsgemeinde (VG) Prüm durchgegeben wurden, bestätigt sich der erste Eindruck: Nicht nur Erde wird bewegt, auch ordentlich viel Geld. Gut eine Million Euro kostet das Ganze.
Den „billigeren“ Teil stellt der Anbau für die Feuerwehrgeräte dar, den die VG bezahlen wird: 225.000 Euro. Auch kein Pappenstiel. Den Gewinn hat aber davon auch die Kindertagesstätte: Denn dort, sagt Klasen, ist bisher auch die Feuerwehr in zwei Garagen untergebracht. Die Wehr kann dann später ins neue Gebäude, der Kindergarten erhält Platz, den er auch infolge des Kita-Gesetzes dringend braucht.
Lasel bekommt eine neue Mitte – und alle profitieren
Der Feuerwehr-Anbau am künftigen Gemeindehaus wiederum, sagt VG-Architekt Günter Wilwers, ist ein Grund für die aktuellen Erdverschiebungen: Denn er bildet demnächst das Untergeschoss des neuen Gemeindesaals, den sie neben das Pfarrhaus setzen werden. Und die Stelle musste erst einmal freigebaggert werden. Das ehemalige Pfarrgebäude wird gleichzeitig saniert und erhält einen barrierefreien Zugang, Besprechungsräume und neue, ebenfalls barrierefreie Toiletten. Und wird so, sagt Manfred Klasen, zum „Haus der Begegnung“. Das Dorf, ergänzt er, „hat so viel Vereinsleben und so viel Kraft, da brauchen wir ein Gemeindehaus“.
Die vorgesehene Bauzeit in Lasel beträgt eineinhalb bis zwei Jahre
Fast 800.000 Euro sind vorgesehen für die Sanierung und den Bau des Feuerwehrtrakts und des Saals darüber. Für zusammen knapp 80.000 Euro kaufte die Gemeinde dazu von der Kirchengemeinde das alte Pfarrhaus und die benachbarte Wiese. Reine Baukosten für die Ortsgemeinde: 720.000 Euro. Das Land fördert das Vorhaben aus dem Dorferneuerungsprogramm mit 352.800 Euro, also knapp der Hälfte. Fast alles andere muss über Kredit finanziert werden, die Gemeinde versucht noch weitere Fördermittel anzuzapfen, etwa aus dem EU-Leader-Programm.
Vorgesehene Bauzeit: eineinhalb bis zwei Jahre. Große Sache, wie gesagt, und „ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt“ von VG und Ortsgemeinde, sagt Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen. Damit schaffe man „einen schönen zentralen Punkt fürs Gemeindeleben. Und weil das so kompliziert war, habe es einen „langen Vorüberlegungsprozess“ gegeben. Den wiederum habe OB Manfred Klasen gut hinbekommen und es dabei geschafft, „das ganze Dorf breit in die Entscheidungen einzubeziehen“. Klasen hört es gern, verweist aber darauf, dass „ohne die Ratskollegen und die Bürger das nicht gegangen wäre“.
Das Beste: Mit dem Projekt schlage man vier Fliegen mit einer Klappe: „Wir erhalten notwendigen Platz für die Kita, die Feuerwehr bekommt neue Räume, das kirchliche Leben kann weiter unverändert am und im alten Pfarrhaus stattfinden. Und das Vierte ist die Möglichkeit für ein uneingeschränktes Vereinsleben im Dorf.“
Text: Fritz-Peter Linden
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